Brrr! Mein erstes Semester an einem Liberal Arts College im ländlichen Indiana begann mit rekordverdächtig kalten Wintertagen und eisigen Stürmen. Zum Glück war das kein schlechtes Omen: Seit Januar 2014 studiere ich jetzt an der verhältnismäßig kleinen Hochschule mit dem bildschönen Campus und habe bisher jeden Tag genossen. Mit nur 1.200 Studenten, die – wie auch etwa ein Drittel der Professoren – beinahe alle auf dem Campus leben, ist die Atmosphäre sehr familiär. Obwohl es vor allem anfangs noch ungewohnt war, ständig mit anderen, zunächst noch fremden Menschen eng zusammenzuleben und dadurch weniger Privatsphäre genießen zu können, bin ich mit meinen Kommilitonen gut zurechtgekommen und habe schnell einige Freunde aus aller Welt gewinnen können. Die „Dorms“ der Hochschule sind funktionell ausgestattet; die Zimmer lassen sich aber gemütlich gestalten, sodass ich mich schon nach kurzer Zeit heimisch gefühlt habe. Die Professoren sind sehr freundlich und hilfsbereit, sodass ein ausgezeichnetes Verhältnis zu ihnen der Normalfall ist. Ich verdanke es auch ihrer großartigen Unterstützung, dass ich akademisch sehr gut zurechtgekommen bin. Der seminarartig gestaltete Unterricht in kleinen Klassen und besonders dessen Vor- sowie Nachbereitung sind sehr anspruchsvoll und zeitaufwendig, wodurch Organisationstalent und Selbstdisziplin unabdingbar sind. Sprachlich hatte ich keine Probleme, auch wenn gerade am Anfang das Verfassen und Verstehen mancher Texte wegen des teils fremden Vokabulars etwas länger dauerte. Am meisten Spaß hatte ich in den Fächern, die ich für mein Hauptfach, Psychologie, belegt hatte. Allerdings konnte ich mich auch für die "Liberal Arts Degree Requirements", Fächer, die einer breiten Allgemeinbildung dienen, von Anfang an begeistern, und nehme sie als zusätzliche Bereicherung meines Studienaufenthaltes wahr. Auf dem Campus werden ständig und kostenlos außer-akademische Programme im sozialen, kulturellen und sportlichen Bereich angeboten. Insbesondere Theatervorstellungen, Konzerte und philosophische Vorlesungen habe ich in meiner bisherigen Zeit regelmäßig besucht. Auch zahlreiche Clubs und Sportteams bieten ständig Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung für Studenten mit den unterschiedlichsten Interessensgebieten. Wenn es in der Kleinstadt, in der mein College liegt, doch einmal zu ruhig wird, können ein naheliegender State Park und drei interessante Großstädte, die gut zu erreichen sind, für Abhilfe sorgen. In den Ferien reisen die Studenten meines Colleges außerdem gerne gen Süden oder Südosten, um sich am Strand zu entspannen. Wer überlegt, in den USA zu studieren, sollte unbedingt eine Bewerbung für die Stipendienvermittlung von iSt in Erwägung ziehen. Bewerbern werden Colleges/ Universitäten vermittelt, die sehr gut zu deren Fähigkeiten und Wünschen passen, während es für "Außenstehende" schwierig sein kann, die ideale Hochschule ohne professionelle Hilfe zu finden und dort finanziell gefördert zu werden. Ich wäre sicherlich nicht auf die Idee gekommen, in Indiana nach meiner Traumhochschule zu suchen, kann mir inzwischen aber schon keinen anderen Ort mehr vorstellen, an dem ich die nächsten Jahre lieber verbringen würde! Durch Go Campus/ iSt stehen mir stets Ansprechpartner zur Seite, die vor allem in der Vorbereitungsphase vor dem Studienbeginn wertvolle Hilfe anbieten konnten und mir so viel Unsicherheit vor dem großen Schritt gen USA nahmen. Sollte man sich für ein Studium in den Vereinigten Staaten entscheiden, ist es wichtig, der amerikanischen Kultur sowie den Leuten gegenüber offen zu sein, damit ein schnelles Einleben möglich ist. Auf keinen Fall sollte man größtenteils unter den eigenen Landsleuten oder den internationalen Studenten bleiben, was zwar manchmal wegen der ähnlichen Situation verlockend sein kann, aber letztlich isoliert und das "wirklich" amerikanische College-Erlebnis somit unmöglich macht. Natürlich ist es in Ordnung, ab und zu etwas Heimweh zu haben - ich finde, es hilft, sich in diesen Momenten durch Sport oder andere Aktivitäten auf dem Campus abzulenken. Letztlich gingen diese kurzen Phasen für mich aber immer schnell vorbei und wichen dem Gefühl, dass die Zeit an meinem College eine der bisher wunderbarsten meines Lebens ist.
Ich bin jetzt im zweiten Jahr in den USA und meine Professoren sind die besten Lehrer, die ich jemals hatte. Alle sind…